Der Klimaschutz ist in aller Munde und eines der wichtigsten, wenn nicht gar das wichtigste Thema unserer Zeit. Ein zentraler Hebel ist hierbei die Energiewende und somit auch die Wärmewende. Mit dem neuen Klimaschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg (BW) sind große Kreisstädte und kreisfreie Städte nun zu einer kommunalen Wärmeplanung verpflichtet. Doch was genau bedeutet das? Und wie kann Geospin dabei unterstützen?
Das Klimaschutzgesetz BW bildet den gesetzlichen Rahmen für die Klimaschutzpolitik des Landes und verpflichtet Kommunen dazu, die jeweiligen Klimaschutzziele bis 2030 und 2050 zu erreichen. Das übergeordnete Ziel ist das Erreichen von Klimaneutralität bis 2050. Eine konkrete Maßnahme ist beispielsweise die kommunale Wärmeplanung mit dem Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Die Verpflichtung zur Installation von Photovoltaikanlagen auf neugebauten oder sanierten Gebäuden ist eine weitere Maßnahme.
Mit dem Leitspruch „Energiewende durch Wärmewende“ folgt der zentrale strategische Prozess der kommunalen Wärmeplanung. Das bietet sich an, da es notwendig ist, Strukturen für den Überschuss an erneuerbaren Energien zu schaffen. Diese müssen sich sinnvoll speichern und verteilen lassen und hierbei kommt die Wärmewende ins Spiel. Die Wärmewende muss auf lokaler Ebene stattfinden. Die Erfahrung der Kommunen mit der Planung von Infrastruktur kommt ihnen zugute. Sie verbessert die Planung und Durchführbarkeit der Wärmewende. Die Last soll verteilt werden und jede Kommune kümmert sich um das, was sie lösen kann.
Die Hauptproblematiken der Wärmewende finden sich vor allem in der beschränkten Transportfähigkeit von Wärme. Die Wärmeversorgung muss daher auf lokaler Ebene stattfinden und erfolgt durch eine Vielzahl an kleinen Versorgern, die sich beispielsweise in Bezug auf Modernisierung unterschiedlich schnell entwickeln. Die kommunale Wärmeplanung als Schlüsselstrategie hat als Zielsetzung eine gebietsscharfe Planung, um einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Sie soll alle Akteure an einen Tisch bringen, seien sie aus der Stadtplanung, dem Klimaschutz, der Energieversorgung oder den Stadtwerken.
Die Wärmeplanung soll Teil aller kommunalen Planungsprozesse sein. Sowohl bei Neubau- als auch bei Bestands- und Sanierungsgebieten soll die Wärmeplanung bedacht werden. Wird beispielsweise die Straße aufgerissen, um Glasfaser zu verlegen, soll der Wärmeaspekt im Auge behalten werden. Außerdem sollen Fehlinvestitionen, die sich in der Zukunft als nicht zielführend zeigen könnten, vermieden werden.
Die Planung soll technologieoffen und angepasst an lokale Chancen und Herausforderungen sein. Die Erarbeitung eines Wärmeplans ist methodisch standardisiert und bedarf einer sehr genauen Analyse der lokalen Gegebenheiten.
- Notwendig ist eine Bestandsanalyse: Wie hoch ist der Verbrauch aller Gebäude? Wie und womit wird versorgt? Welche Neubaugebiete befinden sich in Planung?
- Hinzu kommt eine Potenzialanalyse: Wo können welche erneuerbaren Energien oder Abwärme genutzt werden? Welche Flächen werden benötigt?
- Das Zielszenario 2050 mit dem Zwischenschritt 2030 soll zeigen, wo sich Quartiere mit Wärmenetzen befinden und wie die Gestaltung aussehen muss, um die übrigen Quartiere zu versorgen.
Für die Wärmewendestrategie ist also ein ortsgenauer Maßnahmenplan notwendig.
Alle diese Anforderungen stellen eine große Herausforderung dar, mit der sich Kommunen langfristig beschäftigen müssen. Die genauen Analysen sind gemarkungsübergreifend und bedürfen Zeit und finanzieller Mittel. Auch müssen die kommunale Entscheidungsebene, Fachabteilungen und Stadtwerke mit Planungsbüros und regionalen Energieagenturen zusammenkommen.
Mit Location Intelligence zur klimaneutralen Kommune: Wie Geospin helfen kann
Die interaktive Location Intelligence Plattform von Geospin begleitet Kommunen von der initialen Datenbeschaffung, der Bestands- und Potenzialanalyse, der Erstellung von Zielszenarien bis zum Monitoring der Maßnahmen. Bis dato manuelle Aufgaben werden durch den Einsatz von Software und Künstlicher Intelligenz automatisiert und beschleunigen somit die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans. Eine zentrale Anforderung kommunaler Wärmepläne ist die Verortung von Daten auf Karten. Ein großer Vorteil der interaktiven Karte im interaktiven Geospin Portal ist es, dass sie die Erstellung kommunaler Wärmepläne auch für Mitarbeiter:innen ohne GIS-Expertise ermöglicht.
Für die nötigen Analysen können Kommunen interne Daten mit weiteren Informationen verknüpfen. Bei der Bestandsanalyse müssen Kommunen zunächst Gebäudestatistiken betrachten. Dabei können sie auf eine Vielzahl vorhandener Daten im Geospin Portal zurückgreifen wie zum Beispiel auf Daten zu Gebäudetyp, Baujahr und der Wohnfläche von Immobilien. Die Kombination von Verbrauchsdaten mit Umgebungsdaten ermöglicht es, lokale Gegebenheiten genau zu analysieren. So lässt sich sanierungsbedürftige Infrastruktur sichtbar machen, was Kommunen einen großen Vorteil bei der notwendigen Bestandsanalyse bringt. Sie können so Potenziale in der Wärmeplanung leicht erkennen und zielgerichtet Maßnahmen ableiten. Durch die regelmäßige Aktualisierung der Daten können Sie zudem Ihre Maßnahmen und deren Auswirkungen im Blick behalten.
Mit unserem Portal sparen Kommunen Zeit bei der Erstellung des kommunalen Wärmeplans. Außerdem erhalten sie schnell und zuverlässig Daten zu Wärmebedarfen und möglichen Einsparpotenzialen. Mit dem Geospin Portal können lokale Chancen und Herausforderungen punktgenau dargestellt werden. Jede Besonderheit der Kommune wird dabei berücksichtigt.