BS|ENERGY ist in Braunschweig fest verwurzelt. Als Grundversorger für eine Stadt mit über 250.000 Bürgern ist die Unternehmensgruppe für die Gas-, Strom- und Fernwärmeversorgung, aber auch die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung verantwortlich. Zusätzlich wird der Betrieb der Straßenbeleuchtung und der Ampelanlagen sichergestellt. Mit verschiedenen Bausteinen rund um die Themen Energie und Infrastruktur unterstützt die BS|ENERGY Braunschweig dabei, sich auf die Herausforderungen von morgen vorzubereiten. Neben dem Ausbau von E-Ladeinfrastruktur und Glasfaser, intelligenten Zählern oder einem IoT-Funknetz ist auch die Dekarbonisierung der Wärme- und Stromversorgung einer dieser Bausteine.
Mit dem vorzeitigen Kohleausstieg und der klimafreundlichen Energieerzeugung mittels Biomasse und Gasturbine, hat der Fernwärmeausbau bei BS|ENERGY eine hohe Relevanz. Im Stadtgebiet Braunschweig werden bereits heute mehr als 56.000 Wohnungen, zahlreiche öffentliche Einrichtungen und Unternehmen mit Fernwärme versorgt. Die hohe Nachfrage und der Erfolg des bisher über 280 km langen Leitungsnetzes sind nur ein Argument dafür, den Netzausbau bei der weiteren Stadtplanung zu berücksichtigen, die CO2-Einsparung (für Kunden von heute schon bis zu 60% im Vergleich zu fossilen Wärmeträgern) und die damit verbundene Dekarbonisierung ein weiteres.
Gleichzeitig wird der Ausbau von Wärmenetzen forciert und die weitere Dekarbonisierung vorangetrieben.
So entstanden das Projekt "Wärmenetz 2035" und die Zusammenarbeit mit Geospin. Die allumfassende Frage dabei: Wo sollen zukünftig im Stadtgebiet Braunschweig Fernwärmeleitungen ausgebaut werden?
Wie geht man nun heran an eine strategische Wärmenetzplanung? BS|ENERGY ist kein Neuling auf diesem Gebiet, wurden doch bereits in der Vergangenheit, ebenfalls in Zusammenarbeit mit Geospin, Ausbauten der Fernwärmenetze in Teilen Braunschweigs geprüft. Die Herausforderung liegt nun aber im Umfang des zu analysierenden Gebiets: Das Stadtgebiet Braunschweig umfasst knapp 300 km². Entsprechend unübersichtlich, unvollständig und individuell ist die damit verbundene Datenlage.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Planung ist eine möglichst aufschlussreiche und gebäudescharfe Grundlage - also wurde als Erstes der Datenbestand zusammengeführt: Wo stehen Häuser, welchen Energiebedarf haben diese, welche Gebäude sind bereits an das Fernwärmenetz angeschlossen. Wie ist die bisherige Auslastung - welche Wärmeliniendichten und Wärmedichten ergeben sich im Stadtgebiet und insbesondere wie hoch ist das Gesamtpotenzial für die Fernwärme? Neben den unternehmenseigenen Daten wurden externe Datenbanken eingebunden, Lücken und weiterführende Informationen wurden durch Berechnungen von Geospin gefüllt. So entstand Stück für Stück eine detaillierte und interaktive Karte, die über das Onlineportal von Geospin den Mitarbeitern des Projekts jederzeit zugänglich ist.
Mit dieser Grundlage war nun eine Analyse möglich. Im ersten Schritt wurde das Stadtgebiet in kleinere Gebiete eingeteilt. Mit dem Lasso-Tool des Geospin-Portals wurden hierfür Polygone gezeichnet, die für die weitere Arbeit als Basis genutzt wurden. Nachdem zusammengefasst wurde, wie viele Meter Rohrleitungen pro Planungsgebiet notwendig sind, wurde zuletzt ein Investment-Faktor einbezogen. So kann abgeschätzt werden, ob der potenzielle Ausbau für den Energieversorger überhaupt wirtschaftlich ist - eine Frage, die nicht zuletzt über das Gelingen des Projekts entscheidet.
Was ist dabei entstanden? Eine Karte, die als erstes Planungstool verwendet wird.
Neben dem „Vermessen“ von potenziellen Leitungen erhalten die Mitarbeiter auf einen Blick Auskünfte darüber, wo z.B. „genug“ Wärme vorhanden ist und welche Häuser für einen Anschluss relevant sind. So entsteht ein Grobkonzept, das den Rahmen der Investitionen für die kommenden 22 Jahre absteckt und als Ausgangspunkt für die Feinplanung genutzt werden kann.
Für 2024 steht nun genau diese Feinplanung an - die Beantragung von Fördergeldern für einen Transformationsplan im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) ist bereits bei BS|ENERGY in Bearbeitung.
“Bei der Zusammenarbeit hat uns neben der browserbasierten Lösung insbesondere die Implementierung hauseigener Daten- und Kartenbestände und deren Zusammenführung und Analysemöglichkeiten mit Drittdaten überzeugt”, sagt Oliver Rosebrock, Projektleiter des Projekts “Wärmenetz 2035” bei BS|ENERGY: “Darüber hinaus schätzen wir die angenehme und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Geospin, die unseren individuellen Darstellungs- und Analysewünsche gerecht und zeitnah umgesetzt wurde”.
Insbesondere letzter Punkt ist für den erfolgreichen Abschluss eines solchen Projekts sehr wichtig, da die sinnvolle Verknüpfung und das Setzen der richtigen Parameter bei der Vielzahl von implementierten Daten eine große Herausforderung darstellt und sich im Laufe der Projektbearbeitung verändern kann.
Sie haben Interesse an der Zusammenarbeit mit Geospin? Sprechen Sie uns gerne an!